Soooo liebe Leute, wir sind dann mal weg, ganz weg. Netz haben wir keines, GPS geht gerade noch so. Mal sehen wann ihr es lesen werdet.
Heute, Dienstag Morgen sind wir noch vor unseren französischen Nachbarn in ihren riesigen Geländewagen mit Marokko-Rallye-Aufklebern losgekommen. Das Auto hat brav geladen, keine Sicherung kam. Der Weg führte uns die selbe Straße wieder hoch, die wir am Vortag runtergefahren waren. Hieß also knapp 9 km den Monte Tului wieder rauf; auf der anderen Seite wieder runter und nach Nuoro.
Aber halt: was ist das? Eine Trinkwasser Station. Hier kann man sein Trinkwasser holen. 0,05 €/Liter kostet das reine Wasser, 0,06 € gekühlt natural und 0,07 € gekühlt mit Kohlensäure. Bezahlt werden kann mit Bargeld oder auch mit Karte. Alle Liter drückt man auf den Knopf für einen weiteren Liter, den man in seine mitgebrachten Gefäße füllt. Da haben wir uns gleich Mal 10 Liter abgefüllt. Ich habe extra die Omi angeschrieben, was das Wasser bei uns kostet: brutto kosten 10 Liter 0,04 € (Trinkwasser mit Abwasser). Ich weiß allerdings nicht, wie das hier mit dem Brauchwasser ist, das man eben nicht trinken kann. Ich werde nachforschen, was und ob das was kostet und ob es jeder zur Verfügung hat. Mal sehen. Da kann man mal sehen, wie einfach und preiswert wir es doch mit dem Wasser haben.
Unsere Tour hat nur 84 km. Dafür aber Berg- und Talfahrten. In Nouro fuhren wir an einigen AC Ladesäulen vorbei, die noch gar nicht gelistet sind, aber anhalten und gucken war in dem Verkehrschaos der Stadt auch nicht so prickelnd. Es fährt jeder, wie er will. Selbst Radfahrer überholen einen an der Kreuzung mal eben und sind auf deiner Höhe beim Abbiegen. Naja unseren Lader haben wir gefunden. Während des Ladens kauften wir doch mal einen Steckdosendapter italienisch-Campingstecker (CEE blau). Da wir in zwei Geschäften schauten war die Ladeweile schon vorbei, 98 % und es konnte weiter gehen. Nun wollten wir zum Nissan Service. Frank hat dieser Tage den Spiegel der Fahrerseite unsanft angeklappt. Da fiel doch gleich das Spiegelglas raus! Er klebte es notdürftig, aber jetzt in der Stadt bot sich das doch an, beim Freundlichen nachzufragen. Es dauerte nicht lange und es kümmerten sich insgesamt 5 Mitarbeiter um uns und den Spiegel. Einer ging mit uns zum Teileservice, dieser brauchte einen Übersetzer, der ging dann in die Werkstatt. Dann kam einer mit einem kompletten Spiegel, und sie machten uns dessen Glas in unseren rein, fertig. Der Dritte sprach dann noch etwas energisch mit Mitarbeiter Nr. 5, wo wir nur was mit „German“ verstanden haben. Die Rechnung war mehr als wir dachten und im www. gesehen hatten, aber schon in Mailand waren wir überzeugt vom italienischen Service und haben das dann auch bezahlt.
Fertig ausgestattet fuhren wir weiter. Ein Ladestopp sollte es noch sein, weil wir Respekt vor der Fahrt auf den Berg vom Agriturismo hatten. 40km weiter war wieder eine kleine Stadt an der Schnellstraße, Ghilarza. Als wir am Lader ankamen waren wir schon sehr überrascht. Eigentlich fast in der Pampa im dörflichen Flair stand da ein Schnelllader. Leider war das DC Laden nicht möglich. Macht nix. Es gibt ja noch einen, 3km entfernt. Auch wieder mitten im Nirgendwo, aber OK, ganz da hinten war eine Tankstelle. Hier standen die Hälfte aller Sicherungs- und Steuerungskästen offen. Na toll, der ging auch nicht. Es war scheinbar ein Kommunikationsproblem. 40 Meter weiter stand noch ’ne AC, nehmen wir diese. Frank konnte es nicht lassen und musste nochmal versuchen. Also nochmal zurück zur DC Säule, ging aber doch nicht. Also wieder, wie gestern eine AC Siesta. Halb voll war unser Akku und so wirklich viel Lust auf Ladeweile hatten wir eigentlich nicht. Ein geschnippelter Salat, Brot und Ichnusa waren aber drin. 2 kWh waren es nur, die wir geladen hatten, als wir den Spaß beendeten. 7 Balken, von 12, zeigte unser Display an. Wird schon reichen. 20 km sollten es ja nur noch sein. Das Höhenprofil, das man bei goingelectric nachschauen kann, zeigte einen Anstieg von 250 auf 900 Meter. Nach 12 km ging es ab von der Straße. 8km auf einem befestigten aber sehr holprigen Weg ging es nun steil bergauf. Gleich auf den ersten Kilometern verflüchtigen sich die Balken der Akkuanzeige schon mal um die Hälfte. Obwohl Frank eh nicht schnell fahren konnte war es schon spannend, ob es reicht; und werden wir dort auch sicher laden können. Wir kannten ja die Strecke nicht, hatten mit dem Weg zu tun um nicht aufzusetzen. Unterwegs nahmen wir auch noch wahr, dass es hier auf der Ostseite des Berges gebrannt hatte. Die Bäume waren alle schwarz und nur wenig Grün setzte sein Wachstum wieder ein.
Endlich kam das erlösende Schild Agriturismo Elighes Uttiosos. Noch paar große Furchen durchfahren und dann eröffnete sich eine Wiese vor uns mit schönem Schatten und viel Grün. Das Display zeigte doch noch drei Balken an; alles gut und die Ladung mit unserem Adapter klappt. Die Betreiber, sind Bauern mit Schweinen, Kühen, Hühnern, Ziegen und Hunden. Sie sagten, dass es letztes Jahr gebrannt hatte. Die Westseite, wo der Hof liegt, war aber nicht betroffen. Beim späteren Spaziergang sahen wir, dass das Feuer aber kurz vor dem Hof stand.
Ich wollte ja noch etwas zum Agriturismo schreiben. Das verhält sich hier ähnlich wie beim Landvergnügen. Man braucht aber keine Plakette, sondern muss sich nur vorher anmelden. Hier habe ich das zwei Tage vorher via WhatsApp gemacht. Dabei auch geklärt, ob das mit 10 Ampere und dem Laden des Autos klappt. Da teilten sie mir mit , dass es eine PV-Anlage gibt und das alles so funktionieren würde. So ist es ja auch. Später nachdem wir von Spaziergang wiederkamen viel uns schon ein lautes Geräusch auf und als wir auf den Hof kamen sprachen sie uns wegen dem Strom an. Wir unterbrachen natürlich gleich die Ladung. Soweit ich das verstanden habe, sind sie also autark hier oben. Alles was über den Verbrauch der PV- Anlage geht, wird mit dem Aggregat erzeugt. Eine Stromleitung haben wir bis jetzt auch noch nicht entdeckt. Morgen können wir wieder ab 11:00 laden, so, wie wir es zu Hause auch machen. Prima. Es soll auf den Höfen eigene Produkte geben, Frühstück und/oder Abends. Wir lassen uns mal überraschen.
Frank freut sich über die Perlhühner, die wir immer mal hören. Ich bin begeistert vom Auslauf den die Schweine haben. Sie laufen zwischen Bäumen und Büschen umher, können im Schlamm wühlen und sich einfach frei bewegen. So muss das. Wir sitzen unterm Baum, hören den Kuckuck und haben kein Netz, weder Telefon noch Internet. Omi, uns geht’s gut 😅
3 Stunden später…
So, jetzt wir liegen vollgefr…im Minicamper. Es gab ein Menü und das war sooo lecker und so reichlich. Wir haben auf englisch noch mit belgischen Touristen erzählt. Mit Wein geht’s ganz gut. So lebt es sich fein. Frühstück und das Abendmenü haben wir gebucht. Morgen wollen wir mal den restlichen Berg hochkraxeln. Die Luft ist herrlich kühl hier oben. Was zum Kuckuck; der ruft hier morgens und abends zwischen Schweinegrunzen, Ziegenglöckchen und Hahnenkrähen.
So ohne Netz, das muss man aushalten, auch ich. Wir sehen uns wieder, wenn ich wieder online bin
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