Tag 12 und 13
Gestern war ein Fahrtag. 155 km sind wir in den Norden Sardiniens gefahren. Unterwegs sind wir an einem Schnelllader vorbeigekommen, den wir vor 2 Jahren mit Störung meldeten. Diesmal haben wir diese Störung als behoben eingetragen, weil es niemand vor uns getan hat. Nebenan dieser Ladestation befindet sich ein verlassenes Kongressgebäude. Alles eben und gut erhalten. Wir machen ein Hotel mit Campingplatz auf. (Wir träumen noch etwas im Urlaub)
Das große Ziel Sassari erreichten wir um die Mittagszeit. Wie immer eigentlich. Wir schauten uns am Bahnhof um und planten die morgige Fahrt nach Alghero mit dem Zug zu machen. Fahrplan, Ticketshop; alles gefunden und beschlossene Sache. Wir streifen noch etwas durch die Innenstadt. Die kleinen Gassen, die runden kleinen Steine des Straßenbelags, alles typisch für hier und uns bestens bekannt. Wir gehen vorbei an den Kirchen und googeln nochmal die Sehenswürdigkeiten. Frank fällt noch der Brunnen Fontana di Rosello aus dem 17. Jahrhundert auf. Er wird als schwer zu finden beschrieben, aber mit Maps geht’s schon. Wie mit den anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist es hier auch so: alles tristet einem Dasein, aber gekümmert wird sich nicht darum. Das ging uns jetzt schon öfter so in den Städten. Man weiß nicht, ob es absichtlich so gehandhabt wird, dass nicht alles touristisch überlaufen wird, oder ob einfach das Geld fehlt sich darum zu kümmern. Sozusagen machen wir hier einen Haken dran und fahren zum Campingplatz. Der liegt am Rand eines Bungalowdorfes hinter den Dünen. Ein weitläufiger Strand wieder ohne Menschen erwartet uns. Hier scheint alles im Dornröschenschlaf zu sein, am Warten auf den großen Touriansturm in der Saison. Uns soll es Recht sein. So haben wir eine bessere Auswahl bei der Platzsuche. Nach längerem Suchen legten wir uns doch fest und beschlossen hier zu bleiben. Der Strandspaziergang tat uns nach der Fahrt schon gut.
Ausgeschlafen und gut gefrühstückt starten wir los. 10:20 Uhr fährt der Zug nach Alghero. Wir fahren also mit unserem Auto, Tisch und Stühle lassen wir am Platz stehen, nach Sassari zum Bahnhof. Die Parksituation hatten wir gestern schon wahrgenommen, aber einen Parkplatz bekommen. Dem war heute nicht so. Wir kreisten mehrmals um die Bahnhofgegend. Fanden aber nur einen Platz mit besonderer Berechtigung oder nichts legales und das wollten wir nicht riskieren. Mittlerweile war es für den Zug zu knapp, hätten wir nicht mehr erwischt. Also doch mit dem Auto nach Alghero. Sind nur 39 km. Wenn man schon mal mit den Öffis fahren will. Und außerdem ist es uns nicht vergönnt auf Sardinien mit dem Zug zu fahren.
Alghero ist eine schöne Hafenstadt. Etliche Boote reihen sich an der Marina aneinander. Man kann schön auf den Verteidigungsmauern schlendern. Am Hafen schauten wir nach „Rent a Boat“ oder einer Tour. Hier war aber keiner interessiert an einer Buchung unsererseits. Es wurde uns an drei Ständen gesagt, dass heute eine Fahrt, auch speziell zur Neptungrotte, nicht möglich sei. Irgendwie sollte es heute nicht sein. Die Innenstadt hatte schon mehr für Touristen zu bieten, wenn man die vielen Souvenirshops dazu zählt. Ein super leckeres Eis war drin. Die Gelaterias in Italien sind eh die besten. Ansonsten bietete sich uns das gleiche Bild der typischen Städte hier auf der Insel. Warm war es außerdem schon wieder. Man sucht immer den Schatten der Mauern. Zum Glück weht eine leichte Brise vom Meer her.
Unser Fazit, wir sind keine Stadtmenschen, wir mögen nicht sämtliche Kirchen und Ethnische Museen anschauen, Nurraghen haben wir auch schon viele gesehen.
Zur Neptungrotte hätten wir auch mit dem Auto fahren können. Wieder bei G. Maps lasen wir aber die Bewertungen der letzten Stunden, dass es total überlaufen ist und man da durchgeschoben wird, ach nee, lieber nicht.
So verkrümeln wir uns wieder auf den Campingplatz, genießen den kühlen Wind im Schatten unseres Sonnensegels und gehen dann noch schön baden.
Ich lese noch etwas Wahlnachrichten, vergleiche die Ergebnisse hier in Italien. Lese von der Meloni Regierung, ziehe Parallelen. Will hier eigentlich unpolitisch sein, fällt mir ziemlich schwer.
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