Tag 11
Wir haben vom Olivenhain zum Pinienwald gewechselt. Unser heutiger Campingplatz befindet sich ca. 10 km entfernt von Oristano. Hier weht ein kühler Wind. Sehr angenehm nach den letzten heißen Tagen.
Unsere Fahrt heute von Portixeddu nach Arborea war 102 km lang. Wir sind nicht den direkten Weg gefahren, sondern haben einen Abstecher zu einem Lost Place gemacht. Bei diesem Ort am Strand von Funtanazza handelt es sich um eine ehemalige Ferienkolonie „Casa Al Mare Francesco Satori“. Es wurde 1956 eingeweiht und war für die Bergarbeiter und deren Familien gedacht. 1983 wurde die Anlage geschlossen und ist nun dem Verfall preisgegeben. Wir haben einige Fotos gemacht. Einen Vorteil hatte dieser verlassene Ort, den wir die letzte Meile nur zu Fuß erreichten, der Strand war menschenleer.
Da die Route nicht die Hauptstraße war, sondern entlang der Küste führte, reihten sich unzählige Kurven und Schlaglöcher aneinander. Genauso wie die hohen Kanten bei Brückenübergängen, zwangen sie Frank schon öfter mal zum Bremsen, damit wir nicht hier mitten in der Pampa noch eine Panne haben.
Was man den Sarden aber lassen muss, „Ladestationen gibt’s hier in fast jeder Klitsche“, wie Frank es ausgedrückt hatte.
Ansonsten hatte der Autor unseres Reiseführers Recht; hier auf dieser Route gab es dann nicht mehr viel touristisches. Aber man kann weit gucken und die Landschaft genießen. Die vielen Pflanzen, die hier auf diesem steinigen Boden wachsen haben so eine schöne Farbvielfalt. Dazu das blaue Wasser des Meeres. Hier braucht es keinen Fotofilter. Das werden auch so wunderschöne Urlaubsbilder.
So, wir waren fix in Oristano. Eigentlich wollten wir den Abend in der Stadt verbringen. Es war kurz vor 18:00 Uhr. Die strenge Dame an der Rezeption musste mir mehrmals auf Englisch sagen, dass sie das Tor 20:00 Uhr schließe. Nicht dass ich es nicht verstanden habe, ich wollte es nicht glauben. So hatten wir eben nur wenig Zeit. Die Innenstadt haben wir aber gesehen. Wir bestellten uns zwei Pizzen, holten noch etwas zum Frühstück und waren 19:30 Uhr wieder zurück. Wenn die Betreiber mit der Müllabfuhr so streng wären, wie mit den Schließzeiten, naja. „Sembre una merde qui!“
Die Pizza war sehr lecker. Zusammen mit dem Wein vom gestrigen Markt, einfach italienisch.
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