28. Juli 2021
Das ist mir eindeutig zu stressig. Bis zu 24h kann man auf den Landvergnügen-Höfen anfragen, ob noch ein Platz frei ist. Schon in Brandenburg haben wir einige Höfe für den selben Tag angerufen und da gab es nix mehr. Der Campingplatz war ein guter Ausweich.
Die letzte Nacht schliefen wir vorm Kunsthaus unterm Solarcarport. Gleich heute früh 8:00 Uhr rief ich für heute Abend an; alles belegt. Auch für morgen der nächste Hof ist schon alles weg. Ob wir das System nächstes Jahr nochmal nutzen werden, lassen wir offen. Wir haben jetzt einen Campingplatz in der Mitte der beiden Tourtage gebucht.
Jetzt müssen wir erst einmal von der Insel runter. Die B111 ist stark befahren. Wir haben alle Zeit der Welt. Alles easy….
Sooo
Wir haben einen Snack zu Mittag auf der Strecke gegessen, bei dem kurzen Einkauf von diesem haben wir am Lidl-Schnelllader geladen und wollten das auch nochmal in Stralsund machen. Vor uns am Bürger König ist ein ID3 weggefahren, ob der geladen hat, wissen wir nicht. Jedenfalls möchte uns die Säule keinen Strom über den Schnellladeanschluss Chademo geben. Der nächste Schnelllader ist 35km entfernt. Soviel zeigt es im Auto gerade Restreichweite an. Mit der Hotline haben wir telefoniert. Die konnten außer einem Reset jetzt auch nix machen. Über den Normalladeanschluss laden wir halt jetzt ein paar km (2,6 kWh) langsam. Ladeweile machen wir nicht, weil es doof ist unser relativ langsam ladendes Auto an so einem Schnelllader zu „parken“. Wir haben ja Zeit. Aber für den normalen emobilen Alltag ist diese Situation nicht tragbar. Zumal es auf Rügen ganze 2 (in Worten zwei) Ladestationen mit solch einem Stecker gibt und man als Touri vor der Überfahrt auf die Insel nochmal geladen hätte.
Nach einer Stunde und einer Restreichweitenanzeige von 51km fahren wir weiter. Diese Restreichweitenanzeige sollte man nicht zu sehr in Betracht ziehen, weil sie sich immer auf das zurück liegende Fahrprofil bezieht. Frank wird der Reichweitenkönig des Tages. Er fährt über 10km und verliert bei dieser Anzeige nur 2 km. Wir wählen nicht die Bundesstraße sondern die Dorfstraßen, wo man ja auch mehr sieht. In Barth gibt es einen Baumarkt mit Lader. Wir werden sehen.
15:13 Wir kommen mit 16% und 28 Restkilometer in Barth an. Langsamer fahren lässt einen schneller ankommen. Am Baumarkt sind wir gerade richtig. Ich hab was von der Konsole abgebrochen. Die Fummelei an der Konsole wird länger dauern als der Ladevorgang. 😂
Weiter ging es eher als gedacht. Ladevorgang wurde bei 87% abgebrochen. Egal, das reicht. Was uns erwartete war ein stopp&go auf der Bundesstraße 105. Die Route Stralsund-Barth über die Dörfer war schön aber dann bis Rostock muss man nicht haben. Selbst bei den Ladestopps hatten wir keine Lust mehr auf Stadt. Sorry, da müsst ihr selber ran und Sightseeing machen. 😉 Nach Rostock wurde es wieder ruhiger. Auf dem Weg zum Wohnmobil-Stellplatz Richtung Wasser passierten wir wieder Dorfstraßen. Jetzt stehen wir auf einem Stellplatz, nennt sich Ferienpark Lütt-Moor. Den gibt es noch nicht so lang. Man registriert sich mit Kennzeichen und bezahlt am Automat. Eine Rezeption gibt es trotzdem. Da habe ich die Brötchen für früh bestellt. Jetzt sitzen wir nach zwei Tellern Knoblauch-Chili-Nudeln, zufrieden im Sonnenuntergang und planen den nächsten Tag, weil Pläne sind zu ändern da 😜
Was lehrt uns dieser Tag? 237km sind zu viel am Tag. Die Ostsee ist gut besucht. Bedachtes fahren schafft Reichweite und keinen Stress; selbst wenn die Säule streikt oder mal was nicht so wie geplant läuft. Im Urlaub funzt Elektromobilität besser denn je.
Wir haben jegliches Zeitgefühl verloren. Einfach in den Tag hineinleben geht auf so einer Tour so schnell.
Geht hier später weiter, einfach nochmal reingucken.
Kommentar verfassen