Nachhaltiges Leben

Reset…

Von fast bei Null wieder anfangen… So ging es mir nach meiner vierwöchigen Auszeit bei der Reha. Nach der „holprigen“ Anfahrt mit Wildunfall hatte ich mir dort eine kleine autofreie Zeit verschrieben. Erst nach über einer Woche setzte ich mich mal wieder in den Leaf und besuchte die andere Seite des Achterwassers und Ingolf. Dann bewegte ich den Leaf kaum noch. So ohne Bezug zu Elektromobilisten und mit den üblichen Kommentaren voller Skepsis von allen die mich umgaben, kam ich mir ziemlich allein vor. Ich kann es irgendwie verstehen, wenn man sich nur in seinen üblichen Kreisen bewegt, in dem Fall Verbrennerauto fahren, keine Gedanken an Plastik sparen und weitere nachhaltige Lebensweisen, dass man gar wenig auf andere Ideen kommt. Es läuft ja so und es ist bequem und einen Anfang findet man nicht und dann macht man eben einfach so weiter. Meine Müllvermeidung konnte ich bis zu einem gewissen Maß durchziehen, aber nicht alles war möglich. Der Kaffee im „Dünentreff“ der Rehaklinik wurde im Pappbecher serviert und es musste ein Plastikdeckel drauf, weil der Teppich geschont werden musste. Der Honig am Buffet in der Klinik war aus hygienischen Gründen in der Einzelverpackung. Im Karl’s Erdbeerhof sollte es auch ein Pappbecher werden, das konnte ich gerade noch verhindern und bekam ein Einmachglas, welches für die Limonade vorgesehen war. Ansonsten habe ich mir vorgenommen die Naschereien zu vermeiden und das spart ungemein Verpackungsmüll. Die Leute, die mich umgaben, waren alle voll nett und man lässt sich in gewisser Weise auch auf sie ein. Der Spaß fehlte nicht in unserer Gruppe, die manchmal einem Ferienlager glich. Und so fiel mir nach ca. 3 Wochen auf, dass mir jegliche Inspiration fehlte, zu Hause wieder so weiter zu machen, wie ich es kannte. Es beschlich mich ein Gefühl der Übertriebenheit, wie wir unser Leben aufgestellt haben, weil mir das die letzten Tage immer mal wieder suggeriert wurde. Mit gemischten Gefühlen, unseren ach so übertriebenen Alltag wieder zu stemmen, fuhr ich nach Hause. Aber angekommen bei meinen Jungs war ich wieder in meinem gewohnten nicht übertriebenem Umfeld. Es ist nicht übertrieben sondern auf’s wesentliche „reduziert“. Wir übertreiben nicht und verzichten nicht, versuchen nur andere Lösungen zu finden, sich unabhängiger zu machen von irgendwelchen Ersatzstoffen, Konservierungsmitteln, Verpackungswahnsinn. Einfach einfach. Wir haben damit angefangen und es kommt immer mal etwas dazu und was doof ist oder zu kompliziert wird wieder weg gelassen oder kommt später nochmal dran.

Nach einer Woche zu Hause machten Frank und ich uns auf den Weg wieder zur Ostsee, diesmal aber den westlichen Teil. Einmal im Jahr muss es mindestens sein: unser Besuch bei Janbeck*s. Sie luden zu einem Elektroauto-Treffen ein. Wir trafen alte Bekannte und neue Leute, die wir auch wieder ins Herz geschlossen haben. Wir trafen Otto Schönbach mit seiner Frau Maria, der ans Nordkap mit Twizy gefahren ist und immernoch viel zu erzählen hatte. Bei einer Rundfahrt durch Angeln lösten wir verschiedene Aufgaben und besuchten engagierte Leute, die da arbeiten und leben. Dieser Besuch bestätigte uns in unserem Tun. Hier wirst du geerdet und merkst, dass es ganz einfach ist sich auf das Wesentliche zu besinnen. Der Kopf wird frei und du merkst hier, dass du herzlich willkommen bist. Maria überlegte mal ein Reset beim Tesla M3 durchzuführen, ich hatte mein Reset schon erreicht. Ich mache weiter und tue das was gut für uns ist. Danke Uta und Stephan und Michaela und Sven und alle anderen.

12 Stunden 700 km zusammen mit Frank in unserem 190er eGolf ist auch eine Zeit zu zweit. Zum Reden, Schweigen, Träumen, Planen…Weitermachen. Danke Frank

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