Nachhaltigkeit und Janbeck*s Fairhaus ist das Ziel!
Am 06. Oktober machten wir uns auf den Weg. Die Strecke hatten wir im Routenplaner mit Goingelectric festgelegt. 6 Ladehalte waren für die knapp 700 km eingeplant. Für viele Verbrennerfahrer eine furchtbar lange Fahrzeit von 12 Stunden hatten wir kalkuliert, um zum Kaffetrinken bei Janbecks anzukommen. Also ging es kurz nach 3:00 Uhr los.
In der Nacht ist es wirklich angenehm zu fahren: weniger LKW und weniger Drängler. Wie immer überlegten wir wieder, ob wir den Ladehalt in Hermsdorf auslassen, aber wir haben ihn besucht. Diesmal funktionierte der Plug Surfing Schlüsselanhänger, genauso wie auch in Schkeuditz, unserem 2. Stopp. Eigentlich sehr Frauenfreundlich… (Essen, trinken, Toilette). Zur Frühstückzeit kamen wir in Magdeburg an einem VW Autohaus an.
Das „M“ machte uns mit Kaffee fit für die nächste Etappe. In Wolfsburg waren wir ja schon zur WaveTrophy. Aber in dieser Stadt gibt es so viele CCS Ladestationen, da können wir immer mal eine andere aufsuchen. So besuchten wir diese im Techno Forum von VW.
Ab hier planten wir die Route über die Bundesstraße nach Lüneburg. Dort erwartete uns die einzige 20 kW CCS Ladestation unserer Strecke. Da die anderen 50 kW anboten und das nur eine halbe Stunde dauerte, hatten wir hier eine Stunde Zeit um uns die Stadt anzusehen. Das hat sich auch gelohnt, mit seiner schönen Altstadt präsentierte sich Lüneburg und trug zu unserer Entschleunigung bei.
Als wir im Parkhaus, wo die Ladesäule steht, ankamen war der Ladevorgang schon beendet und es konnte weitergehen zu unserem letzten Ladehalt in Neumünster. Dort erwartete uns eine zugeparkte Ladesäule. Frank bat die Mitarbeiter zum Wegfahren und diese schalteten uns dann den Ladevorgang frei.
Nun war es schon Nachmittag und Janbecks fragten nach dem Kaffee. Aber mindestens eine Stunde sollte es noch dauern, bis wir bei unseren lieb gewonnenen Freunden ankommen. Also letzte Etappe. Um 17:30 fuhren wir auf den Hof in Gelting und durften dann gleich die Ladestation dort nutzen.
Es folgte ein Abend mit vielen Themen, die uns alle interessierten. Sei es über die Familie, Energie, Ernährung… Nach einiger Zeit fiel uns auf, dass wir schon 20 Stunden wach waren. Aber durch das entschleunigte Fahren mit Elektroauto ist man nicht so angespannt und regeneriert öfter in den Ladepausen.
Am nächsten Tag hatte Uta Janbeck einen Termin im Wirtschaftsministerium in Kiel zum Thema nachhaltiger Tourismus. Wir hatten mit Stephan dort Zeit zum Schiffegucken, Fischbrötchenessen und die Ladeweile mit spontanem Besuch eines anderen E-Mobilisten aus Hamburg zu verbringen.
Noch ein Tag in Gemütlichkeit und Erholung und es ging an die Planung zur Rückreise. Wir bekamen noch den Vorschlag in Hamburg zu Laden, um den 20kW Lader in Lüneburg zu umgehen. Aber wir entschlossen uns, so wie auf der Hinfahrt zu Laden. Eigentlich ganz untypisch für Frank, der nie den selben Rückweg nimmt. 😉
Nach einem kleinen Ausflug zum Strand nach Falshöf machten wir uns 16:30 Uhr auf den Heimweg.
Wir wollten das VW Autohaus in Neumünster zu den Öffnungszeiten erreichen, falls wieder jemand an der Ladesäule parkt. Aber es hat prima geklappt. Wie wir feststellten auch ohne frei zu schalten. 2. Halt in Lüneburg im Parkhaus, diesmal ohne Laubbläser. Mussten wir auch nur die Parkhausgebühr von 1,10€ bezahlen. Nun ging es wieder auf der Landstraße nach Wolfsburg. Das Fahren machte keinen Unterschied für uns, Landstraße oder Autobahn, mit Eco+ 95 km/h. Mit 21 km Restreichweite wollten wir im Techno Forum Laden. Aber weit gefehlt, die Mitarbeiter- Autos wurden dort geladen. An der Schnelllladesäule ein Auto über Nacht zu Laden ist der falsche Plan. Weil man dort innerhalb einer halben max. dreiviertel Stunde fertig ist. Also schnell die App bemüht. 3 km weiter ist ein VW Autohaus und dort konnten wir unter einem Carport mit 50 kW laden.
Unser Weg führt uns immer weiter östlich Richtung Magdeburg. Auch hier alles prima am Autohaus. Mit etwas mehr Tempo ging es dann nach Schkeuditz und die letzte Station Hermsdorf. Dann noch 70 km nach Hause und wir kamen mit 64 km Restreichweite an. Freitag 5:30 Uhr fast zur Weckzeit unserer Jungs. Die Freude, das wir wieder da waren, war groß. Aber jetzt war doch die Müdigkeit sehr präsent und wir fielen erstmal erleichtert in unser Bett.
Was wir von diesem Trip mitnehmen, ist die Erfahrung, dass wir mit unserem E-Golf auch weite Strecken fahren können, ohne dass wir die teure Gleichstromladekiste mit haben. Wir haben alles allein geplant und sind ohne fremde Hilfe durchgekommen. Die Ladeinfrastruktur hat für uns gepasst, aber es gibt in Deutschland noch viele Ecken, die wir mit unserem Auto nicht erreichen können. Die Erschaffung der Infrastruktur ist eine Bedingung für die Flexibilität und Alltagsfähigkeit der Elektromobilität. Vor allem an den Autobahnen und größeren Städten muss es mehr Möglichkeiten geben. Beim Fahren mit einem Plugin Hybrid Auto ist es kaum möglich mit Elektroantrieb voranzukommen, und somit raucht es dann doch wieder aus dem Auspuff.
Auf unserer Reise begegneten uns auf der Straße und an Ladestationen, ein Tesla, ein BMW i3, zwei E-Golf und vier E-Up. Und natürlich nicht zu vergessen der Renault Zoe von Janbeck*s.
Wir danken allen Ladesäulenbetreibern und Gastronomen die unseren Weg unterstützten.
Mit einem weinenden Auge und einem Lächeln auf den Lippen denken wir an unsere lieben Freunde Uta und Stephan Janbeck. Wir sehen uns bald wieder!
2 Pingbacks